Back to the top

Aufklärung – Haarstrukur – Veränderungen

Haarglättungen und Dauerwellen sind beides chemische Behandlungen, die die Haarstruktur grundlegend verändern. Obwohl sie unterschiedliche Ergebnisse erzielen, basieren sie auf ähnlichen chemischen Prozessen. Hier erfahren Sie, wie die Behandlungen funktionieren, welche Arten es gibt und was Sie beachten sollten.

Dauerwelle: Locken und Volumen auf Dauer

Eine Dauerwelle ist eine chemische Behandlung, die glattes Haar in Locken oder Wellen umformt. Dabei werden die sogenannten Schwefelbrücken, die dem Haar seine natürliche Form und Stabilität geben, aufgebrochen und in einer neuen, gewellten Form wieder fixiert.

So funktioniert es:

  1. Reduktion: Zuerst wird eine Dauerwell-Lotion auf die auf Wickler gedrehten Haare aufgetragen. Die chemischen Wirkstoffe in der Lotion brechen die Schwefelbrücken im Haar auf. Das Haar wird dadurch weich und formbar.
  2. Oxidation: Nach einer Einwirkzeit wird die Lösung ausgespült und ein Fixiermittel (meist Wasserstoffperoxid) aufgetragen. Dieses Mittel stellt die Schwefelbrücken in der neuen, gewellten Form wieder her. Die Haare sind nun dauerhaft gelockt.

Wichtig zu wissen:

  • Eine Dauerwelle wächst mit dem Haar heraus und muss nicht einfach „ausgewaschen“ werden.
  • Es gibt verschiedene Arten von Dauerwellen (saure und alkalische), die je nach Haartyp und gewünschtem Ergebnis eingesetzt werden. Alkalische Dauerwellen sind stärker und eignen sich für kräftiges Haar, während saure Varianten schonender für feines oder strapaziertes Haar sind.
  • Moderne Dauerwellen sind schonender als früher, können das Haar aber immer noch austrocknen und brüchig machen. Eine gute Pflege mit speziellen Produkten für lockiges Haar ist daher unerlässlich.
  • Wenn Sie mit dem Ergebnis unzufrieden sind, ist es schwierig, die Haare wieder glatt zu bekommen, ohne sie erneut chemisch zu behandeln.

Permanente Haarglättung: Glattes Haar für lange Zeit

Die permanente Haarglättung, oft auch als „chemische Haarglättung“ oder „Rebonding“ bezeichnet, ist das Gegenstück zur Dauerwelle. Sie zielt darauf ab, krauses oder lockiges Haar dauerhaft zu glätten. Der chemische Prozess ist im Grunde derselbe, nur dass die Haare nicht auf Wickler gedreht, sondern glattgezogen werden.

So funktioniert es:

  1. Reduktion: Eine spezielle Glättungscreme wird auf das Haar aufgetragen, um die Schwefelbrücken aufzubrechen.
  2. Glättung & Fixierung: Das Haar wird glatt gezogen, oft mithilfe eines Glätteisens, und anschließend wird ein Fixiermittel aufgetragen, um die Schwefelbrücken in der neuen, glatten Form wiederherzustellen.

Wichtige Methoden:

  • Keratin-Glättung (Brazilian Blowout): Hierbei wird Keratin, ein körpereigenes Protein, in das Haar eingeschleust. Die Behandlung füllt die Haarstruktur auf, glättet die Schuppenschicht und wird mit Hitze versiegelt. Diese Methode ist in der Regel schonender, wäscht sich aber nach 3 bis 6 Monaten wieder aus.
  • Japanische Haarglättung: Bei dieser Methode werden die Haare mit der Chemikalie Thioglycolat behandelt, um die Haarstruktur aufzubrechen. Das Ergebnis ist eine sehr glatte, fast schon starr wirkende Mähne, die komplett herauswachsen muss.

Wichtig zu wissen:

  • Eine permanente Glättung ist sehr strapaziös für das Haar und kann zu Haarbruch führen, insbesondere bei bereits geschädigtem oder blondiertem Haar.
  • Eine unsachgemäße Anwendung kann die Kopfhaut reizen.
  • Nach der Behandlung sollte das Haar für mehrere Tage nicht gewaschen, gefärbt oder zusammengebunden werden, damit sich die neue Struktur festigen kann.
  • Auch hier ist eine intensive Nachpflege mit feuchtigkeitsspendenden Produkten essenziell.

Bevor Sie sich für eine der Behandlungen entscheiden, sollten Sie sich unbedingt von einem erfahrenen Friseur beraten lassen. Er oder sie kann Ihren Haartyp beurteilen und Ihnen sagen, welche Methode am besten für Sie geeignet ist.

© Copyright 2020. Queen of Hair